Freitag, 27. Februar 2015

tulpe im nordlicht

ich ergreife die freiheit

mich

nach

allen

himmelsrichtungen auszustrecken.


ich habe mich

eingenordet

mit dem neuen raum.


was soll im norden schon zu holen sein ?

was soll mir norden schon geben ?

gleich durch zwei fenster

schaut er herein.

alle anderen

himmelsrichtungen

durch

viele

mauern hindurch.


was wird

der norden

offenbahren?

eine kleine ahnung habe ich schon.



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Donnerstag, 26. Februar 2015

Über den Winter liegen geblieben


Schnee eher weniger.
aber angefangene Dinge, Sachen und Teile
um mich verteilt.
manches ist auch in der Vorstellung lieben geblieben, 

sich jetzt ausstreckend  
angehen und fertig stellen
mit gerade ganz gut Schwung 

dazwischen   

laufe ich durch die Sonne

lege mich rein

lache darüber 




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Mittwoch, 25. Februar 2015

beeinflussung



himmelsrichtungen, lehrer, ideologien,
dort geht alles, dieser lehrer hat mich vorangebracht,
ein anderer gehemmt.
innovationen sind dort mehr als willkommen,
werden honoriert.
geschichtlich gesehen, ist das in manchen gebieten
ein schwieriges thema,
gebiete, wo neuerungen aus verschiedenen
gründen immer verworfen wurden und weiterhin werden,
sind ein kontrapunkt.
das schleift sich ein.
das andere auch.
welchem lehrer soll man glauben?
das schülersein ein für alle mal abschliessen.
ich lasse mich nicht mehr von himmelsrichtungen irritieren.





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Dienstag, 24. Februar 2015

land in sicht


daher fällt sie schräg
wegen dem Wind
sie zieht sich 
schräg durch die Luft
diese lustige Gesellschaft aus Anfang und Ende,
wann trifft sie den Grund 

warten auf den Boden,
um das es weiter geht

einen nach dem anderen einen nach dem 

fliege noch ein bisschen durch dem blauen Himmel der sich immer weiter mit Lametta zuzieht 
bis es ganz Nacht ist.

auf einmal von glänzender Dunkelheit umgeben 

Montag, 23. Februar 2015

patti smith und meine großmutter


ein paar elstern

hüpfend zwischen schneeglöckchen

flatternd von dort

auf den darüberbefindlichen kahlen kastanienbaum

nicht abwechselnd, nicht gleichzeitig

unabgesprochen wie es jeder einfällt -

das alles mitten in

der stadt.

- ein kahler kastanienbaum und ein neues atelier,

tulpen stehen aufgeteilt dort und hier.

das alles in einem

stadt teil.



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Freitag, 20. Februar 2015

Das Ende fällt gerade

das Ende fällt
gerade

   die Veränderung
   der Ausgang
   der Anfang

   der gerade fällt

   und doch kommt mir dieser Fall ein bisschen schräg vor
   gerade und immer wieder

   eine optische Täuschung bleibt nicht ausgeschlossen

   denn meistens fallen die dinge gerade
   außer bei starkem Wind
   und von dem hatten wir in letzter Zeit ja ziemlich viel 
   wenn nicht sogar genug

   oder sie besitzen eine eigene Antriebsquelle

in eine angenehme Jahreszeit 



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Donnerstag, 19. Februar 2015

ich radle innenraum

geschrumpfte kilometer

ermöglichen es

einen umweg

zu nehmen

und 

über das flussufer

im sonnenlicht

mich

zu bewegen.

fast angekommen,

riecht es nach

indisch gewürztem essen,

dann bin ich eigentlich schon dankbar da.



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Mittwoch, 18. Februar 2015

Dienstag, 17. Februar 2015

colorful move


with this black-red bike
in the brown coat,

in it
bright blue leggins and orange pullover

above it
dark blue cap

in it all
this green heart


im driving

to find some refuge
at the rivers side.



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Montag, 16. Februar 2015

annähernd

vielleicht sammeln wir hier auch nur

uns

an 

etwas heran

wagen, zünden

bringen uns auf

oder woandershin 

 
dann nur noch unter der Woche - ich bin dabei 


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Sonntag, 15. Februar 2015

in diesen nach blumen duftenden tagen



kam
mir
gestern
eine
idee.
sie
kam
während
die
sonne
gerade
unterging.
ich
hab s
dir
ja
gesagt
und
ich
finde
wir
fanden
beide
und
nicht
nur
weil
ich
mich
heute
etwas
kränklich
fühle,
und
in
vollem
bewußtsein
eine
historische
tatsache
zu
übergehen,
zudem
zukünftiges
erstmal
zu
ignorieren,
dass
wir
hier
auf
diesem
blog,
und
wie
gesagt
ich
fand
es
einmütig
übereinstimmend
und freue mich schon auf in zwei wochen
und
ja
genau
das,
hier wird jetzt an dieser stelle die mittlerweile klassische und weitgehend etablierte
fünf tage arbeitswoche eingeführt!
schliesslich
brauchen
auch
elektronische
geräte
mal
etwas
ruhe,
und brauchen gar nicht täglich bedient werden.

dies ist immerhin der 76. tag an dem wir hier ununterbrochen da waren.
ich gratuliere! .. und kann mich des bildes nicht erwehren, dass ich jetzt von sonem karnevalswagen
snoepjes, wie es so schön auf niederrheinischplatt/niederländisch heisst, engegengeworfen bekomme. 



Samstag, 14. Februar 2015

auch heute war wieder wie weihnachten und ostern in einem

Winterlinge

Tage lange Sonne

auch auf den Wiesen breitet sich ihr gelb aus

erstreckt sich

zu kleinen Versammlungen

von Frühblühern und Spätzündern 

Donnerstag, 12. Februar 2015

Erste Ostergeräusche und wir öffnen weiter Adventskalendertürchen

Die Ladenangestellten verstecken schon wieder erste Eier in den Regalen,
vielleicht tun sie das auch schon länger aber mir sind sie erst gestern aufgefallen.

An der Kasse werde ich dann zum Schluss gefragt ob ich alles gut gefunden habe.
Ich antworte ja, mit dem Zusatz das sie die Eier besser verstecken könnten, 
die sind zu einfach zu finden.

Mittwoch, 11. Februar 2015

raketen und gesicherte bahnübergänge


die atelierbezeichnung "r7 b1" wurde 2013 entwickelt.
im grund ist das ja auch ganz schlüssig, aber natürlich bedurfte
es trotzdem einer entwicklungszeit.
ich mochte so abkürzungen, oder eben diese kombination von
buchstaben und zahlen.
r7 erinnerte mich an eine batterie, weil r6 ja recht gebräuchliche batterien sind.
b1, da gab es auch die überlegung bü1, wegen büro.
bei einer recherche am 2. november 2013 fand ich noch folgendes:

aus wikipedia:


"Die R-7 (Semjorka,russisch Семёрка) (auf deutsch „Sieben“ [für die Zahl 7]) war die weltweit erste Interkontinentalrakete.(…)"


und


Bü-Signale regeln die Abläufe an Bahnübergängen [BÜ]
Bü 1
Der BÜ ist gesichert und dadurch befahrbar

für mich war das ein gewisses startsignal und ich freute mich 
über den raum, den ich zum arbeiten nutzen konnte.
es war mein erstes atelier.



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Dienstag, 10. Februar 2015

zeit lang

immer in dieser Zeit,
wird sie lang

noch herrscht unentschlossenheit ob winter oder frühling wird  

bisher haben sich die ersten Boten bedeckt gehalten
nun unterwegs
kündigen sie neues an

begegnen mir an vertrauten Stellen



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Montag, 9. Februar 2015

tage, die sich mit der zeit angesammelt haben


einen tag anfangen -
was bedeutet es, wenn man einen tag nur anfängt?

fängt man ihn dann, aber nicht ganz?

was hat anfangen mit fangen zu tun?
i catch the day.
ich nehme den tag in besitz.
ich ziehe ihn zu mir hin und halte ihn fest.

jetzt sitze ich da bei meinem morgendlichen tee
mit einem tag im arm,
ich habe ihn aufgefangen, empfangen

ich wiege den tag.
schaukele ihn bis er mir vom arm hopst
und ich hinterherlaufe um ihn wieder einzufangen.



*    70    * 

Sonntag, 8. Februar 2015

die Sonne strahlt mich an, ich strahle so gut ich kann zurück

der
Wind
kühlt
ihre
Strahlen
auf
dem
Weg
nach
unten
ab




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Samstag, 7. Februar 2015

solch ein aufhebens!

gerade kam mir der gedanke, dass

es eine erschaffung einer gefahrenquelle sein
kann, wenn ich in meiner wohnung neue
plätze erschliese um etwas zu lagern

mir wurde meine eigenschaft
gern etwas aufzuheben bewußt

aber im grund ist das für meine arbeit eine grundlage

ich erinnere mich,
als ich letztens meinen atelierraum aufgeräumt habe,
dass es jedenfalls ein gutes gefühl war
für alles einen platz zu haben.

behaltenes sortieren ist eine echte herausforderung für mich.

wenn es eine gefahrenquelle ist, gelagertes zu haben, dann
wäre meine arbeit regelrecht gefährlich,

ich will es hoffen.



Freitag, 6. Februar 2015

verglittern

mit der Zeit verschwindet letzter Glitter

noch siebenundsechzig Schimmerpunkte übrig

lose verteilt

neulich haben O. und ich ihn uns zum Frühstück auf die Nägel gestrichen

da oben

wo es so schön war 



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Donnerstag, 5. Februar 2015

ich kann auch vorwärts gehen

zur jahrtausendwende bewohnte ich eine eigene Wohnung,
es war noch meine erste.
nach drei jahren zog ich um in ein häuschen.
eine freundin sagte zu mir: doro, du machst ja auch gerade zwei umzüge;
den deiner wohnung und den deines ateliers.
beides hatte sich aber zusammen in meiner wohnung befunden.
was sie da sagte, schmeichelte mir und ich vergaß es bis heute nicht.
es lag daran, dass es mir peinlich war, dass soviel umzuziehen war.
meine freundin nahm offensichtlich meine arbeit mit pastellkreiden,
acrylfarbe und verschiedentlichen materialien, sowie mein fotografieren ernst.
zu dieser zeit hatte ich das ja noch gar nicht studiert.

ich hatte es irgendwie geschafft ein reihenhäuschen in einer
der schicksten ecken kleves zu mieten.
die wohnung war 40 qm groß mit schönen holzdielen ausgelegt
und der keller untendrunter war genausogroß.
in diesem befand sich eine badewanne in der ich
abwechselnd fotos vergrößerte oder, bevorzugt nachts, ein bad nahm.
ausserdem war es ein fest für mich, dort dinge anzusammeln, die ich
irgendwann gebrauchen könnte. ich genoß es dort schnell, und ohne einkaufen zu gehen,
zu finden, was ich benötigte, um etwas zu reparieren oder herzustellen.
der weg in den keller führte aussenherum,
quasi durch den garten, wo im sommer ein sonnenschirm stand
und ein selbstbemalter tisch.
die tischplatte stammte noch vom gartentisch meiner urgroßeltern;
ich hatte sie aus sachsen mit rüber genommen.
hinter dem rasen ging es steil bergauf in den wald.

betty, ich brauch dich nicht erinnern, was du mit mir erlebtest, als ich aus der zweiten wohnung wieder auszog ....
ohne deine hilfe wäre ich wesentlich verzweifelter gewesen beim lager ausräumen.





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Mittwoch, 4. Februar 2015

umhin



Verteile meine Blicke im Raum

auf

unterschiedliche Menschen

und Gegenstände


die Tage waren schön

wieder

dort

andererseits

hier



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Dienstag, 3. Februar 2015

tupfensegen



                                  *
      *          
                        *
 *
                      *                  *

          *



das wetter macht vorübergehend

ein rehkitz aus mir.







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Montag, 2. Februar 2015

morgens, anderswo wieder unten


laufe durch den langen Flur
beim mehrmaligen hin und her gehen
versuche ich eine Diele ausfindig zu machen
bei der die Geräusch während des Auftretens 
am unverständlichsten sind.

habe mich schließlich für eine Entschieden
könnte sie mit irgendwas markieren
einer Nummer oder einem bunten Stift,
damit ich sie gleich wen ich den Flur lang will
wieder finde. 

oder auch für andere kommende und gehende



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Sonntag, 1. Februar 2015

weitere, völlig unbedeutende, schrammen

dass mir ein auto so treu sein kann,

ist fein.

behandlung nach deutschen maßstäben,

sieht anders aus.

luxus gehört noch besser gepflegt.

vor vier einhalb jahren,

zog die loveparade durch duisburg.

mein auto stand auf der straße

in der nähe meiner wohnung.

ich hielt mich für ein verlängertes wochenende

in sachsen auf.

hatte nicht ganz kapiert, dass ich das auto hätte

wegräumen sollen, wegen der parade.

also wurde es von anderen weggeräumt.

seitdem gibt es eine beule oben, hinten,

auf der fahrerseite, nach innen.

nun ja, ich erinnere mich vielleicht

nicht immer, aber doch zuweilen,

beim blick auf das gefährt.

nur das blech ist, auf mir nicht näher zu identifizierende

weise, jedoch durch seltsam weiche, unzerkratzte übergänge,

fast sanft, und doch unübersehbar mitgenommen.




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