Donnerstag, 5. Februar 2015

ich kann auch vorwärts gehen

zur jahrtausendwende bewohnte ich eine eigene Wohnung,
es war noch meine erste.
nach drei jahren zog ich um in ein häuschen.
eine freundin sagte zu mir: doro, du machst ja auch gerade zwei umzüge;
den deiner wohnung und den deines ateliers.
beides hatte sich aber zusammen in meiner wohnung befunden.
was sie da sagte, schmeichelte mir und ich vergaß es bis heute nicht.
es lag daran, dass es mir peinlich war, dass soviel umzuziehen war.
meine freundin nahm offensichtlich meine arbeit mit pastellkreiden,
acrylfarbe und verschiedentlichen materialien, sowie mein fotografieren ernst.
zu dieser zeit hatte ich das ja noch gar nicht studiert.

ich hatte es irgendwie geschafft ein reihenhäuschen in einer
der schicksten ecken kleves zu mieten.
die wohnung war 40 qm groß mit schönen holzdielen ausgelegt
und der keller untendrunter war genausogroß.
in diesem befand sich eine badewanne in der ich
abwechselnd fotos vergrößerte oder, bevorzugt nachts, ein bad nahm.
ausserdem war es ein fest für mich, dort dinge anzusammeln, die ich
irgendwann gebrauchen könnte. ich genoß es dort schnell, und ohne einkaufen zu gehen,
zu finden, was ich benötigte, um etwas zu reparieren oder herzustellen.
der weg in den keller führte aussenherum,
quasi durch den garten, wo im sommer ein sonnenschirm stand
und ein selbstbemalter tisch.
die tischplatte stammte noch vom gartentisch meiner urgroßeltern;
ich hatte sie aus sachsen mit rüber genommen.
hinter dem rasen ging es steil bergauf in den wald.

betty, ich brauch dich nicht erinnern, was du mit mir erlebtest, als ich aus der zweiten wohnung wieder auszog ....
ohne deine hilfe wäre ich wesentlich verzweifelter gewesen beim lager ausräumen.





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